Der heutige Beitrag führt nach Skandinavien und soll Dir Tipps für eine Skandinavien Rundreise mit dem Auto geben. Da der Text mal wieder etwas länger geworden ist, gibt es ein kleines Inhaltsverzeichnis.
”Es läuft alles hinaus auf eine Skandinavien Rundreise mit dem Auto”, so die Worte meines treuen Reise- und Lebensbegleiters Waldemar, der kurz darauf völlig entnervt den Laptop zugeklappte. Seit Wochen sassen wir dran, irgendein bezahlbares Wohnmobil zu finden, um unseren Traum einer Skandinavien Rundreise mit einem Camper zu erfüllen. Dank unseres Sohnemanns Mats hatten wir zwei Monate Elternzeit und wollten diese Zeit entspannt im Norden Europas verbringen.
”Manchmal gewinnt man und manchmal lernt man dazu”, habe ich neulich mal irgendwo gelesen. Die stolzen Camper Preise haben uns dazu bewogen, lieber dazu zu lernen und so haben wir uns an die Planung einer zwei monatigen Rundreise mit unserem eigenen fahrbaren Untersatz durch Dänemark, Norwegen und Schweden gemacht. Ein VW Touran - also auch nicht die schlechteste Alternative.
Zwei Monate und unzählige wunderbare Momente später ist klar, eine Skandinavien Rundreise mit dem Auto ist eine fantastische Art, den europäischen Norden zu bereisen.
Wir haben während unserer Rundreise fast ausschließlich in Airbnb Unterkünften (>> hier gibt es 25 Euro Startguthaben, falls du noch nicht angemeldet bist) genächtigt. Das Angebot an wunderschönen, freundlichen Übernachtungsmöglichkeiten ist in Skandinavien schier unendlich. So hatten wir insbesondere mit unserem fünf Monate alten Mats viel Freude an Kaminabenden, Trampolinen im Garten, netten Gastgebern und vielen Einheimischen Tipps.
Die Auswahl der Unterkünfte über Airbnb hat uns zudem an fantastische Orte geschickt. So sind wir dieses Mal nicht mit einem Reiseführer gereist, sondern haben uns via Airbnb an verlassenere Orte leiten lassen.
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In diesem Jahrhundertsommer 2018 waren wir gesegnet mit gutem Wetter und wenig Regen im sonst Wettertechnisch doch recht unbeständigen Skandinavien. Nichtsdestotrotz jagte die eine oder andere Regen- und Gewitterwolke über unsere Köpfe hinweg. Bei kalten Temperaturen oder Sturmböen waren wir dann immer froh, vor dem warmen Kamin zu sitzen und einen Tag im gemütlichen Holzhaus zu verbringen.
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Wer nicht gerade sein eigenes Wohnmobil besitzt, punktet auch auf der Kostenebene auf ganzer Linie mit dem eigenen Auto. So sind Fährüberfahren und Mauntgebühren für Autos immer preiswerter. Die Leihgebühr entfällt und wir haben teilweise wirklich preiswerte, aber schöne Übernachtungen über Airbnb gefunden.
Wer nicht gerade wie Familie Wanderlust mit einem vier monatigen Nachwuchsmenschen unterwegs ist, kann auch gut noch das Zelt mit in das Auto schmeißen. In Norwegen und Skandinavien gilt das Jedermannsrecht. Dieses besagt, dass ein Reisender grundsätzlich überall als Übernachtungsgast willkommen ist. Von dieser Regelung ausgenommen sind allerdings eingezäunte Grundstücke und Orte, an denen das Übernachten ausdrücklich untersagt ist. Noch mehr zum Jedermannsrecht gibt es hier.
Last but not least waren wir mit unserem Auto auf der gesamten Skandinavien Rundreise stets super flexibel. Langes Hin- und Herpacken brauchte es nicht, wenn wir uns spontan entschieden haben, nochmal an einen See zu fahren. Zudem gibt es in Skandinavien auch Orte, in denen man mit einem Wohnmobil mit mehr als 3,5 Tonnen nicht im Stadtkern parken darf. Auch diese Restriktion fällt mit einem kleinen aber feinen Auto weg.
Wir sind zwei Monaten lang gute vier Tausend Kilometer durch Skandinavien gefahren. Dabei darf man sich bei der Planung der Rundreise mit dem Auto nicht von den Entfernungen täuschen lassen.
Da wir erstmals mit unserem Baby unterwegs waren, haben wir dieses Mal zahlreiche Unterkünfte vorweg gebucht und waren so an unseren Zeitplan gebunden. Ja ja, not may usual way. Aber mit so einem kurzen Zwerg wollten wir uns erstmal ran tasten.
Bei der Planung der Strecken, die wir jeweils zurücklegen wollten, war Googlemaps unser Freund und hat uns vor Planungsanfängerfehlern bewahrt. In Skandinavien sollte man niemals nach der Anzahl der zu fahrenden Kilometer planen. Dabei dauern 30 Kilometer durch die Serpentinen oder einen Fjord entlang auch schonmal eine Stunde. Überhaupt lässt es sich vor allem in Dänemark und Norwegen eigentlich nie schneller als 80 km/h fahren. Eile mit Weile ist also angesagt.
Wir wollten an Fahrtagen nie länger als drei Stunden im Auto sitzen und so kam die folgende Reiseroute zusammen:
Die Tatsache, dass eine Reise durch Skandinavien nicht gerade zu den preiswertesten Reisemöglichkeiten zählt, ist wohl hinlänglich bekannt. Und ja! Skandinavien ist teuer. Der Sprit, Alkohohl, Restaurants, … you name it! Alles ist teuerer und doch gibt es einige Möglichkeiten zu sparen.
Wir haben auf Reisen für zwei Erwachsene und unseren Kurzen in zwei Monaten 6.200 Euro ausgegeben.
In der Kategorie Auto sind Kosten für die Fähre, Tanken und Parken zusammengefasst. Sonstiges umfasst Klamotten, Kaffee und so Kleinkram, den wir uns gekauft haben.
By the way: allein das Mieten eines Campers hätte uns für die zwei Monate locker 5.000 Euro gekostet.
Anders als in Patagonien, ist das Wandern in Skandinavien vielerorts umsonst. Es gibt wunderschöne Fjorde, Seen, Berge und Nationalparks, in denen es nicht mehr braucht, als zwei Füsse, gute Laune, Regenklamotten und etwas Verpflegung. So lässt sich Skandinavien auch mit wenig Geld und gesund erobern.
Ein absoluter Spar-Reisetipp ist das Reisen mit Baby. So entfallen teuere Pub-Besuche und die damit verbundenen Kosten für alkoholhaltige Kaltgetränke.
Kosten, die sich bei einer Skandinavien Rundreise mit dem Auto nicht vermeiden lassen, sind das Benzin, Fährpreise und Mautgebühren.
Während Benzin gerade in Norwegen und Schweden echt teuer ist, schwanken die Preise für die Fähren und die Gebühren für die Maut je nach Strecke erheblich. In Summe wird sich aber über zwei Monate einiges an Kosten zusammensammeln.
Die Maut wird dabei im Übrigen automatisch abgerechnet. Das Auto wird beim Benutzen einer Mautstrasse automatisch gescannt und die Rechnung folg so dann per Post. Beim Schreiben dieses Beitrages haben wir unsere Rechnungen noch nicht erhalten.
In den meisten Städten kommen dann noch Parkgebühren hinzu. Diese variieren. Während wir in Bergen bis zu 15 Euro Tagesgebühr bezahlt haben, waren es in kleineren Orten auch mal 50 Cent pro Stunde.
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Obwohl Dänemark, Skandinavien und Norwegen Teil der EU sind, so haben sie doch jeweils ihre eigene Währung. Dadurch kommt man in den Genuss, endlich mal wieder seine grauen Gehirnzellen anzustrengen und im Supermarkt skandinavische Preise in Euro umzurechnen. Im Sommer 2018 konnten wir in in Schweden und Norwegen in etwa 1 Euro zu 10 Kronen umrechnen. In Dänemark lag der Umrechnungskurs bei gerundenten 1 Euro zu 7,50 Kronen.
Dabei lohnt es sich kaum noch, in den nordischen Ländern bares Geld am Geldautomaten abzuholen. Überall lässt es sich mit Kreditkarte bezahlen und bare Groschen finden eigentlich nur auf der Strasse einen Abnehmer.
Selbst an so genannten Vertrauensständen, in denen Händler Obst und Gemüse auslegen, die dann bisher durch das Zahlen in einer Vertrauenskasse erstanden werden konnten, wendet sich das Blatt. So bieten diese Händler mittlerweile mobiles Zahlen an und keiner braucht mehr klimperndes Kleingeld mit sich rumtragen, um beispielsweise ein Kilo Pflaumen am Strassenrand zu ergattern.
Wie immer war uns die Kreditkarte der DKB ein treuer Begleiter, denn als Aktivkunde konnten wir hier immer und überall ohne Gebühren bezahlen.
Da das Wetter im hohen Norden doch recht unbeständig ist, lohnt sich auch im Sommer die Ausrüstung mit warmen sowie Regen- und Windabweisender Kleidung. Gleichzeitig sind für alle Wandernarren gute Wanderschuhe ein Muss.
Meine Klamotten hole ich beim Bergzeit-Team (>>).
Überall gibt es frisches, gutes Trinkwasser. So macht es unbedingt Sinn, eigene Trinkflaschen dabei zu haben, die überall aufgefüllt werden können. Als Kaffeenarren war unsere Thermoskanne oft mit Milchkaffee gefüllt, aber auch Tee hätte sich genauso gut gemacht.
By the way. Unsere Getränkehalter kann ich sehr empfehlen. Das ist die Mizu (>>) für kalte Getränke und die Stanley Thermoskanne (>>) für alles, was warm (aber auch kalt) bleiben soll.
Für alle Reisenden ohne Babyalarm, lohnt sich auf jeden Fall auch die Mitnahme der Campingausrüstung. Wie oben beschrieben gilt in Norwegen und Schweden gilt das Jedermannsrecht. Es eine wunderbare Art und Weise, die Länder zu bereisen.
Natürlich gehört auch die gute Fotokamera mit ins Gepäck. Fotomotive gibt es zur Genüge und so sollte ein knipsbarer Apparat immer zur Hand sein.
Wir sind mit der Nikon D5100 SLR-Digitalkamera (>>) gereist und alle Bilder in diesem Beitrag sind mit genau dieser Kamera entstanden. Mittlerweile ist das Nachfolgermodel D5600 auf dem Markt.
Nach zwei Monaten in Dänemark, Norwegen und Schweden ist für uns als reisendes Neueltern Paar klar, dass eine Skandinavien Rundreise mit dem Auto unbedingt empfehlenswert ist.
Wahrscheinlich hätte ich an dieser Stelle genauso viele Vorteile für die Reise mit dem Wohnmobil aus dem Hut zaubern können. Doch wir für unseren Teil haben die Zeit, Länder und Leute unheimlich genossen und würden jederzeit wieder genau so reisen.
Wie steht es mit Dir? Hast du Skandinavien schonmal bereist? Oder planst du eine Reise? Ich freue mich über Deine Antworten in den Kommentaren und natürlich genauso über deine Fragen!