Wie eine Überraschungsreise glücklich machen kann
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9. September 2016Manchmal sind kurze Reisen wie beispielsweise nach Nordspanien eine wunderbare Möglichkeit, eine schöne Auszeit zwischen heimischen Verpflichtungen einzuschieben. Da kann eine Woche in einem anderen Land schonmal wahre Wunder bewirken und einen brauchbaren Ausgleich schaffen.
Nordspanien lädt insbesondere im Sommer definitiv zu einer solchen erfrischenden und zugleich schwitzigen Abwechslung ein. Auf sich aufbauschenden Wellen können sich Surfer auf ihren Brettern auslassen, für etwas weniger Action-freudige Sportfreunde gibt es jede Menge Wandermöglichkeiten und an heißen Sonnenstränden sind alle Entspannungstypen richtig.
Mit einer leckeren Küche und guten Weinen ist am Abend dann auf dem Tisch ebenso für jeden etwas dabei.
So haben auch wir uns aufgemacht, um eine Woche lang die schöne Region um Spaniens Norden zu erkunden und am Ende dann auch einen ganz kleinen, aber herrlichen Aus- und Einblick zu erhaschen. Dabei standen surfen und das Camping-Erlebnis ganz oben auf der Agenda.
Eine Woche in Nordspanien, fernab der Großstädte, ohne Langeweile. Garantiert!
Um als Kurzzeitreisender die weite Anfahrt und lange Autostunden zu vermeiden, kannst du entweder entspannt oder preiswert nach Nordspanien fliegen. Während es sich etwas luxuriöser beispielsweise mit der Lufthansa nach Bilbao fliegen lässt, kannst du mit kleinerem Budget und Ryanair auch für wenige Euro in Santander anlanden (wobei ich selbst nicht so viel von der Airline halte).
Sowohl in Bilbao, als auch in Santander lassen sich dann Camper ausleihen, um die Küste unsicher zu machen. Wir haben uns für die VW-Busse der Surf-Cars in Santander entschieden, was leider nicht uneingeschränkt zu empfehlen ist. Zumindest haben wir hier aber auch direkt Surfbretter zum Leihen bekommen.
Bei einer kurzen Reisezeit von nur einer Woche, sollte es nach dem Ausleihen des fahrbaren Untersatzes direkt aus der Großstadt hinaus aufs Land und an die Strände gehen. Obwohl die Städte Bilbao (insbesondere mit dem Guggenheim Museum) und Santander (wer kennt sie nicht, die Bank von dort) dem Besucher Einiges bieten, so offerieren dir doch die ruhigeren Gegenden rund um die Städte wirklich schöne Rückzugs- und Entspannungsorte.
Ein Tipp für die Camper
Ein Roadtrip mit nem Camper durch Nordspanien ist das absolute Non-Plus-Ultra! In der Region kann man eigentlich überall campen (grandios!), hat fantastische Ausblicke und die absolute Freiheit, zu sein und zu bleiben, wo man möchte.
Wenngleich mancherorts ein Schild auf ein Verbot von Camper-Übernachtungen hinweist, wird das wohl nicht ganz so ernst genommen.
So hat uns ein deutscher Expat verraten, dass im schlechtesten Fall hier relativ früh jemand an die Fensterscheibe klopft und den Fahrer des Campers zur Weiterfahrt auffordert.
Die Kontrollen laufen gleichzeitig eher in der Hochsaison, sagte unser Tippgeber und wir haben tatsächlich Anfang September zwei Nächte ohne Probleme oder frühe Besuche auf einem verbotenen Parkplatz gestanden.
Selbstverständlich gilt, wie immer und überall: only leave footprints!
Ansonsten hat man an manchen schönen Spots direkt am Strand auch noch Glück und es gibt sogar Duschen und manchmal auch Toiletten.
Ein Tipp für die Surfer
Wenn du surfen möchtest, solltest du dir unbedingt neben dem Camper auch ein Surfbrett ausleihen oder natürlich dein Board aus der Heimat mitbringen. So habe ich keine Möglichkeiten vor Ort gesehen, um Bretter vernünftig auszuleihen. Außerdem richten sich die guten Wellen ja auch selten nach den Öffnungszeiten von Surfbrett-Verleihern.
Der Roadtrip durch Nordspanien: 5 wunderbare Übernachtungsstellen
Spot No. 1: Getxo - das beste aus zwei Welten
Alle Großstadtsüchtigen, die doch in der Stadt sein, aber gleichzeitig die Vorzüge der Ruhe nicht missen möchte, können ihre Auszeit in Nordspanien mit einem Abstecher nach Getxo starten.
Getxo gehört zu Bilbaos Außenbezirken, es liegt direkt am Meer, hat einen Strand, leckere Essenmöglichkeiten und von hier aus kannst du bequem mit der Bahn in 20 Minuten nach Bilbao rein fahren. Da kann der Camper getrost am Meer geparkt bleiben. Dabei bin ich etwas gebrandmarkt, denn vor drei Jahren bin ich mal mit meinem eigenen Auto auf einer Tour an der Atlantikküste entlang in Bilbao gewesen und mir wurde hier in der Stadtmitte über Nacht das Auto aufgebrochen.
Deswegen Getxo! In dem Ort reihen sich schicke Villen aneinander, auf der entspannten Strandpromenade kannst du lässig in den Abend hinein spazieren und es gibt einen Sportschiff-Hafen, zum Boote bewundern.
Spot No. 2: Playa de Liencres
Ein weiterer entspannter Ort, mit Nähe zur Großstadt, ist der Strand in Liencres. Nahe an Santander ist der Strand wunderbar gelegen im Nationalpark Dunas de Liencres.
Während für alle Surfer hier grandiose Wellen für den Ritt auf dem Brett warten, können Wanderer auf einem Spaziergang durch den Nadelwald des Nationalparks die herrliche Frische der Bäume und des Waldes einatmen.
Für alle Camper gibt es hier zwei Optionen zur Übernachtung. So kann man zum Einen direkt am Strand stehen, was aber eine offiziell verbotene Option darstellt. Ein Schild am Meer weist darauf hin, dass Camper mit einer Strafe von 40 Euro pro geparkten Quadratmeter über Nacht rechnen müssen.
Zudem gibt es wenige Kilometer Landeinwärts einen Parkplatz, der das Campen auch offiziell erlaubt. Die schönen, hoch gewachsenen Bäume hier machen das Übernachten allerdings zu einer ziemlich dunklen und gruseligen Angelegenheit. Für uns war das Nichts und wir haben den Platz am Strand vorgezogen - ohne Probleme und mit der Möglichkeit im dortigen Strand-Café einen Cortado am Morgen zu trinken.
Spot No. 3: Playa de Vidiago
Etwas zufällig sind wir in Folge auf den Playa de Vidiago gestoßen und waren dann begeistert, von dem Camping Platz hier. So ist der Camping Platz La Paz ein toller Spot für Surfer und Camper.
Hier bauen sich Treppen- und Arenaartig die Camping-Möglichkeiten auf und für angemessene Übernachtungsgebühren (wir haben zusammen circa 30 Euro pro Nacht bezahlt) erhält man seinen eigenen kleinen Spot mit einem einmaligen Ausblick aufs Meer. Tagsüber kannst du so die Wellen beobachten und bei Sonnenuntergang spiegeln sich alle Farben der Golden Hour am Strand.
Der Camping Platz hat eine eigene Bucht, in der sich auch immer mal wieder gute Wellen aufbauen. Diese sind aber nicht vergleichbar mit den heißesten Surf-Spots der Küste. Hier passen eher die Kombination aus entspannten Leuten, netter Camping Platz und angemessene Wellen gut zusammen.
Spot No. 4: Playa de Vega
Wir sind bei kurzer Reisezeit immer Fans davon, nicht ganz so viel zu fahren. So war der Playa de Vega unser östlichster Punkt der kurzen Tour und wir haben hier die besten Wellen gefunden.
Etwas entmutigt von der Fahrt vom Playa de Vidiago und den fehlenden Wellen auf dem Weg, waren wir nach der Ankunft umso glücklicher. Fantastische Wellen (so ein unerwarteter Surf ist doch auch immer noch etwas ganz besonderes), ein schöner Strand, ein paar Bars und Restaurants an der kleinen Strandpromenade und ein toller Sonnenuntergang haben uns hier in den Bann gezogen.
Unweit vom Strand gibt es einen kleinen Parkplatz unter Bäumen, auf dem es sich auch kostenfrei und legal campen lässt. Direkt am Strand warten sogar Duschen und WCs für Nächtigende.
Ansonsten gibt es in Vega nicht viel. An der Hauptstrasse steht ein lustiges Baumhaus (unsere Verwunderung war hierbei groß, dass noch keiner die äussere Ecke umgefahren hat) und es gibt einen kleinen Shop. Wer nicht zum surfen oder Sonnenbaden hierher kommt, findet daher nicht viel in Vega.
Spot No. 5: San Vincente, so etwas wie die Surfer-Hochburg
Durch einen Tipp von meinem ebenso Wellenbegeisterten Kumpel Christoph, haben wir in der Surfer-Hochburg San Vincente einen ganz tollen Übernachtungsplatz für Surfer und Camper gefunden.
Dabei handelt es sich um eine Fläche, die ein Bauer für derzeit 10 Euro pro Übernachtung/Fahrzeug vermietet. Auf der einfachen und teilweise recht schrägen Rasenfläche gibt es eine (kalte) Dusche und ein sauberes WC. Beides ist jedoch nicht erwähnenswert, wenn man es mit dem grandiosen Ausblick vergleicht.
Wenn du richtig stehst, brauchst du am Morgen nur deinen Kopf heben und siehst direkt, ob die Wellen ein frühes Aufstehen lohnenswert machen oder doch eher zum Weiterschlafen einladen.
In San Vincente gibt es unglaublich viele Surfschulen und es werden wohl täglich mehr. Allerdings ist es bei der Qualität der Wellen auch verständlich, dass sich hier viele Surfer und diejenigen, die es werden wollen, treffen. So kommt der entspannte Übernachtungsspot gerade recht und zum Finden solltest du unbedingt den genauen Koordinaten folgen (andere Spots sind ganz in der Nähe).
Damit hast du fünf schöne Spots, die auf einer ein- oder auch zweiwöchigen Reise definitiv sehens- und surfwert sind. Gleichzeitig gibt es in allen Richtungen weitere tolle Orte und du kannst in Nordspanien wirklich nicht viel verkehrt machen.
Ich bin gespannt, wo es dich hin verschlägt. Oder warst du schonmal da? Habe ich ein absolutes Surfer-Highlight auf meiner Tour verpasst? Über deinen Kommentar unter diesem Beitrag freue ich mich wie immer sehr.
Gerade läuft die Blogparade vom Reiseblogger Dirk auf seinen Seiten von Planetenreiter. Das Thema ist Roadtrip Spanien und da passt dieser Beitrag natürlich wunderbar dazu.
2 Comments
[…] im Norden Spaniens, immer von Strand zu Strand an der dort recht einsamen Küste war Christin alias Frau Wanderlust. So geht Road Trip, kann ich da nur […]
[…] Die perfekte Auszeit für surfende Camper-Freunde in Nordspanien // Frau Wanderlust Tolle Tipps für wunderschöne Strände mit Übernachtungsmöglichkeiten. Das mit dem Surfen muss ich noch mal angehen… 😉 […]