Eine Skandinavien Rundreise mit dem Auto – so kann es gehen!
30. September 20185 Modelle, mit denen es dir gelingt, deine Auszeit zu nehmen um Reisen zu gehen
27. Juni 2019Von E bis R - von Elternzeit bis Reisen, eine Elternzeit Reise! Wenn es darum geht, wie sich das Leben und ein Job in der Heimat mit dem Reisen in die Ferne verbinden lassen, ist die Elternzeit Reise ein grandioses Konzept.
Zugegeben! Zunächst braucht es erstmal ein kleines, schreiendes, aber auch lachendes, träumendes, süßes Wesen namens Baby. Diese Herausforderung sollte definitiv nicht unterschätzt werden. Wer aber bereit ist, sich der Challenge und der neun Monatigen Brütezeit zu stellen, sowie einen halbwegs gut bezahlten Job hat, der ist qualifiziert für die Elternzeit Reise.
Wie funktioniert das mit der Elternzeit Reise aus finanzieller Sicht und bezüglich der freien Zeit? Was sind die Voraussetzungen für den langen Urlaub? Wie funktioniert das Model Mama und/oder Papa auf Reisen mit einem Baby? Das alles liest du in diesem Beitrag.
Elternzeit - alles Wissenswerte
Die Elternzeit ist, wie der Name vermuten lässt, eine Zeit für Eltern. So weit, so klar. Insbesondere ist es zumeist eine Zeit für frisch gebackene Eltern. Sie erlaubt es der frischen Mama und dem frischen Papa möglichst viel Zeit mit ihrem Nachkommen zu verbringen. Das Baby wird so bereits in den ersten Monaten auf den richtigen Pfad der Laufbahn gesetzt - der Reiselaufbahn versteht sich.
Die Elternzeit ist eine Zeit, in der Mama und Papa im Angestelltenverhältnis einen umfassenden Kündigungsschutz gegenüber ihrem Arbeitgeber genießen. Gleichzeitig ist es ein gewisser Zeitraum, in dem der Staat für die junge Familie sorgt. In welcher Höhe und in welchem Umfang, hängt insbesondere von dem vorherigen Angestelltenverhältnis und der Höhe der Einkünfte ab. Der Teufel liegt dabei im Detail. Ich werde versuchen, die wichtigsten Informationen herauszukramen, ohne mich in dem Wirr der Gassen zu verlieren.
Da also der Staat für Mama und Papa sorgt, es hierbei freie Zeit gibt und sich keiner für eine Auszeit rechtfertigen muss, lädt dieser Lebensabschnitt geradezu zu einer Elternzeit Reise ein.
"Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen."
- Marilyn Monroe
Dauer der Elternzeit
Ich habe es bereits durchklingen lassen. Während der Elternzeit existiert im Angestelltenverhältnis ein Kündigungsschutz. Es handelt sich sozusagen in jedem Fall mal mindestens um eine unbezahlte Auszeit.
Der Anspruch auf diese unbezahlte Freistellung, die teilweise auch als Enternurlaub bezeichnet wird, beträgt bis zu drei volle Jahre pro Elternteil und Kind. Diese Zeit kann bis zum dritten Lebensjahr des Babys in Anspruch genommen werden.
Für Kids, die nach dem 1. Juli 2015 geboren wurden, lassen sich ferner 24 Monate dieser Zeit auch bis zum achten Lebensjahr des Kindes nehmen. Der Übertrag der Zeit muss aber vor dem dritten Lebensjahr beim Arbeitgeber beantragt werden. Ich sags ja: Detail und Teufel und so.
Besonders viel Spaß macht die Elternzeit natürlich, wenn sie bezahlt ist. Mit dem so genannten Basis Elterngeld erhalten Mama und Papa gemeinsam nicht nur unbezahlten Urlaub, sondern bis zu 14 bezahlte Monate Freiheit. Voraussetzung dafür ist, dass ein Elternteil mindestens zwei Monate frei nimmt. Mama 12 Monate und Papa zwei Monate würde beispielsweise super funktionieren.
Unbezahlte vs. bezahlte Elternzeit
Es ergeben sich in der Elternzeit also zwei Chancen, mit dem neuen Familienmitglied die Welt zu erkunden. Eine bezahlte Elternzeit und eine unbezahlte Elternzeit.
Die bezahlte Elternzeit gibt es wie beschrieben bis zu 14 Monate lang. Es gibt auch das so genannte Elterngeld Plus. Hierbei kann das Elterngeld für einen Monat auf zwei Monate verteilt werden. Heißt also: wenn du 1.000 Euro Elterngeld bekämst, könntest du dir auch zwei Mal 500 Euro auszahlen lassen. Dann verlängert sich die bezahlte Elternzeit entsprechend, halbiert aber den Geldbeutel-Inhalt pro Monat.
Für alle, die nun eine zweijährige Weltreise im Kopf haben, sei gesagt, dass Euer Wohnsitz weiterhin in Deutschland sein muss. Also Koffer packen, Baby auf den Arm und ab dafür, muss gut durchdacht sein.
Es gibt auch noch so etwas wie Partnerschaftsbonus, wobei weitere Monate Elterngeld bezogen werden kann. Hier verweise ich aber mal auf die Seiten vom zuständigen Bundesminiserium, sonst wird das hier wirklich etwas viel Detail-Gedönse. Wer die Inhalte zum Partnerschaftsbonus lieber in unterhaltsamer Blog-Schreibweise liest, kann die Infos auch auf dem Blog von HalbeSachen lesen.
Ein schönes Buch zur Einstimmung auf die Elternzeit ist Mut für zwei: Mit der Transsibirischen Eisenbahn in unsere neue Welt. (>> Affiliate Link) Wahrscheinlich ist es eher ein Buch für die Muttis, da die Autorin auch viel über ihren Sohn schreibt. Bei mir hat es auf jeden Fall Reisefieber entfacht.
Höhe des Elterngeldes
Wie weit die Elternzeit Reise am Ende gehen kann, hängt nicht zuletzt natürlich von der Höhe des Elterngeldes ab. Die Höhe des Geldes berechnet sich dabei nach dem monatlichen Nettoeinkommen, das Mama und Papa in der Zeit vor Geburt erwirtschaftet haben. Nettoeinkommen ist das Einkommen nach Abzug aller Kosten - im Normalfall ist das der Beitrag, der bei dir wirklich auf dem Konto landet. In Abhängigkeit der genauen Höhe dieses Nettoeinkommens werden zwischen 65 und 67 % des Einkommens als Enterngeld ausbezahlt.
Den Fall der Geringverdienenden mal ausgenommen, liegen die Grenzen des Elterngeldes zwischen 300 Euro und 1.800 Euro pro Monat.
Heißt mit mathematischen Formeln untermauert: wenn du vorher 2.000 Euro von deinem Arbeitgeber auf dein Konto überwiesen bekommen hast, erhältst du nun 1.200 Euro vom Staat (2.000 * 65%).
Der entscheidende Zeitraum für die Einkünfte sind bei angestellten Mamis und Papis im übrigen zwölf Monate vor Geburt des Kindes. Bei Freiberuflern, wie ich es bin, wird als Bemessungszeitraum das gesamte Kalenderjahr vor Geburt des Kindes herangezogen.
Puh! Jetzt haben wir uns aber durch den Dschungel an Zahlen gearbeitet.
Finanzielle Rücklagen schaffen
Jetzt aber mal weg von den Grundregelungen, wie sie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geregelt sind.
Selbst mit dem Elterngeld wird es wichtig sein, sich zuvor finanzielle Rücklagen für die Elternzeit Reise zu schaffen. Auf unserer Rundreise durch Skandinavien haben wir während unserer Elternzeit Reise in zwei Monaten ungefähr 6.200 Euro ausgegeben. Hinzu kommen natürlich noch die laufenden Kosten zu Hause.
Wenngleich eine Reise mit Sicherheit auch preiswerter sein kann, so solltet ihr doch früh anfangen, mit dem Sparen. Wie wäre es mit neun Monate Sparzeit? Schließlich fallen für die schwangeren Muttis die dicken Parties mit viel Alkohol weg. Teueres Sushi kann auch nicht mehr gegessen werden und wer noch einmal mehr kocht, anstatt Essen zu gehen, kann vielleicht noch ein paar Euro weglegen. Achso! Kaffee soll man schwanger ja auch nur noch in überschaubarer Menge trinken - also kann auch hier gespart werden.
Mehr Tipps zum Thema Sparen für die Weltreise und zur Planung einer Reise, habe ich im Rahmen einer Checkliste zum Weltreise planen zusammengefasst.
Lese-Tipp: Mögliche Reiseziele für eine Elternzeit Reise sind vielfältig
Hier liest du mehr über Reiseziele, beispielsweise über Island, Holland oder Neuseeland
Überschneidung der freien Monate
Bei der Planung der Elternzeit Reise ist es natürlich wichtig, dass sich die Elternzeit Monate von Mama und Papa überschneiden. In unserem Fall habe ich, die Sohnemann Mama, zehn Monate bezahlte Elternzeit am Stück genommen. Papa Waldemar hat dann nochmal sechs Monate oben drauf gepackt. Drei dieser Monate haben sich bei uns überschnitten (Juli bis September), während Papa Waldemar nochmal drei Monate an meine zehn Monate dran packt hat (Januar bis März).
Zwei der 16 Monate finanzieren wir aus eigener Tasche.
Wichtig ist, dass die Monate im Ganzen aneinander hängen. Mama macht fünf Monate frei, dann übernimmt Oma einen Monat und dann nehmen Mama und Papa ab dem siebten Monat wieder frei, funktioniert also nicht.
Mit Baby auf Reisen
Das Reisen mit dem Baby hat viele Facetten, die ich in einem eigenen Beitrag auf jeden Fall nochmal genauer unter die Lupe nehmen werde.
Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass eine Reise zu der Zeit im allgemeinen unfassbar wertvoll für alle Beteiligten ist. Natürlich tickt jedes Baby anders und mit einem Schreibaby durch Thailand zu reisen, ist sicher etwas anderes, als mit einem tiefenentspannten Baby an die Ostsee zu fahren.
Aber wenn Euer Nachkomme das mitmacht und ihr ihm die Welt zeigen könnt, ist das toll. Es wird mit großen Augen die Umgebung bestauen und ihr habt unglaublich viel Zeit, euch entspannt kennenzulernen.
Tja! Und für alle, die noch Kinderlos sind und vom bezahlten Reisen träumen, ist das ja nun der ultimative Weg zur Umsetzung. Ab! Raus! Kinder machen :-D