Unsere Heimreise – eine Hauptstadttour von Helsinki bis nach Berlin
28. Mai 2017Meine Suche nach dem Sinn des Lebens wird zur Reise nach Neuseeland
20. Juni 2017Es gab da eine Sache, von der ich auf meinen Reisen durch Neuseeland jedes Mal so viel gehört habe. Auf dieser Reise durch das Land wollten wir es deswegen selbst ausprobieren und unsere eigenen Erfahrungen zum Thema Work and Travel in Neuseeland sammeln.
Wenn es auf diesem Blog darum geht, arbeiten und reisen zu verbinden, dann ist damit eigentlich nicht gemeint, wie dieses auf Reisen funktioniert. Vielmehr geht es mir dann um ein Lebensmodel.
In diesem Beitrag ist das jedoch anders. Wir haben arbeiten und reisen buchstäblich verbunden und hier liest du über die Erfahrung, die wir dabei gemacht haben.
Get it startet: Account anlegen auf der Plattform Work Away
Mit gefasstem Entschluss haben Waldemar und ich uns ein Partnerkonto auf der Plattform Work Away angelegt. Dies kostet jährlich 38 Euro und ist schnell gemacht.
Nach der Anmeldung waren wir natürlich gespannt auf das Projektangebot. Tatsächlich gab es hier viele Positionen, mit unterschiedlichsten Rahmenbedingungen.
Wir wollten gerne etwas Neues lernen, in unserer Zeit während des Work and Travel in Neuseeland etwas mit aufbauen und natürlich Spaß haben.
Work and Travel in Neuseeland: tausche Arbeit gegen Kosten und Lodgy
Mit viel Optimismus und Vorfreude schrieben wir daraufhin die ersten Leute an. Grundsätzlich funktioniert die Idee dabei so, dass wir als Reisende unsere Arbeitsleistung gegen Essen und einen Platz zum Schlafen eintauschen.
Unsere Vorstellung war dabei, dass wir neben der kostenfreien Zeit auch Land und Leute aus einem anderen, noch persönlicheren Blickwinkel kennenlernen konnten. Außerdem wollten wir uns ein bisschen ausprobieren.
Also, die ersten Anschreiben! Mit viel Recherche, Liebe zum Detail und Individualität haben wir diese Anschreiben vorbereitet und versendet.
Das Ergebnis?
Keine Antworten.
Nicht eine.
Lesetipp: Du willst durch Neuseeland reisen, ohne zu arbeiten? Dann gibt es jede Menge Informationen im Beitrag
Die Informationsquelle für dein Sabbatical zum Reisen
Im letzten Moment ging es ab auf ein Weingut
Da diese Recherche durchaus Zeitaufwendig war, haben wir uns daraufhin damit abgefunden, dass wir Neuseeland ohne Work and Travel geniessen müssen.
Kurz vor Start unserer Reise nach Neuseeland antwortete dann aber Ben doch noch.
Ben hat ein kleines Weingut in der Napier-Gegend und brauchte bei der Weinernte kurzfristig Hilfe. Der Deal hieß: vier Stunden Arbeit am Tag gegen Unterkunft und Essen eintauschen.
Dieses Angebot passte perfekt in unseren Zeitplan. Außerdem trinken wir gerne Wein und wollten schon immer mehr darüber erfahren. Also waren wir natürlich dabei und wollten eine Woche bei Ben und seinem Weingut Akarangi bleiben.
Not macht erfinderisch und selbst mit Laien guten Wein
Mit etwas Aufregung und Vorfreude in den Gliedern sind wir Montagmorgen auf dem wunderschönen Weingut angekommen. Natur pur, Vögelgezwitscher, Weinstöcke überall und himmlische Ruhe.
Unser Arbeitsplatz und die Unterkunft in einem war eine alte, kleine Kirche mit viel Stil. Hinten dran erstreckte sich dann das Wohnhaus der Familie von Ben, während wir tatsächlich in der Kirche geschlafen haben.
Ben selbst war schätzungsweise Mitte dreißig und hat als Winzer viele Erfahrungen in Australien und Frankreich gesammelt. Während dessen bewirtschafteten seine Eltern stets das Weingut Akarangi, auf dem sie für ihren eigenen Bedarf Wein angebaut haben. Da seine Eltern in die Jahre gekommen waren, lag das Weingut nun still und Ben will es mit seinem Wissen wieder auspäppeln.
Hierbei fehlen Ben jedoch das zu investierende Geld und damit die zu bezahlenden Arbeitskräfte. Somit versucht der Winzer seinen Traum mit Plattformen zum Work and Travel in Neueseeland zu verwirklichen.
Warum ein Wein 20 Euro kosten darf
Unsere Vorstellung, während dieser Woche Work und Travel in Neuseeland Vieles zu lernen, ist vollkommen aufgegangen. Gleichzeitig haben wir uns die Arbeit auf dem Weingut aber auch in unseren künsten Träumen nicht so hart ausgemalt.
So war ja meine Vorstellung immer mal, bei 30 Grad im Sommer auf meinem Bürostuhl sitzend, dass ich gerne einen Arbeitsplatz unter freiem Himmel hätte. Diese Einstellung revidiere ich hiermit offiziell und gerne.
Weder bei Regen, noch bei 30 Grad neuseeländischer Hitze macht es überdurchschnittlich viel Spaß, draussen zu arbeiten.
Hierbei war es nämlich unsere Aufgabe die Weinstöcke zu stutzen, sozusagen. An jedem Weinstock wachsen hierbei zunächst recht wild und unorganisiert zahlreiche Traubenstauden. Die sind mal größer und mal kleiner.
Je nach Weinsorte gibt es aber eine maximale Anzahl von Weintrauben-Stauden, die von einem Ast ernährt werden und dann guten Wein produzieren können. Außerdem existieren aus verschiedenen Gründen auch ab und an schlechte Trauben am Ast. Deswegen hieß es für uns erst die schlechten, verdorbenen Trauben abzuschneiden und dann möglicherweise noch vorhandenen Überschuss.
Das vier Stunden lang in der Sonne ist absolute Knochenarbeit. Es ist meditativ, aber zu sagen, dass es überaus Spaß macht, wäre übertrieben. Vor allem eben in neuseeländischer Sommer-Hitze.
Mit dieser Gewissheit, wie viel Arbeit in so einer Flasche Wein steckt, werden Waldemar und ich in Zukunft definitiv mehr Geld für guten und per Hand produzierten Wein investieren.
Warum Work and Travel in Neuseeland eine tolle Erfahrung ist
Eigentlich bin ich ja immer ein Fan davon, mein Reisegeld in Deutschland zu verdienen und es dann auf Reisen nur zu verprassen. Dennoch empfand ich die Woche bei Ben auf der Farm als tolle Erfahrung.
Zum Einen haben wir zumindest eine Hand voll Neuseeländer tatsächlich gut kennengelernt. So war bei Ben auf dem Weingut eigentlich immer etwas los und Freunde waren zu Besuch. Die Neuseeländer schauen sich tatsächlich einen ganzen Nachmittag lang Cricket an. Verrückt.
Überhaupt haben wir in der Woche super nette Leute kennengelernt. Nina, die holländische Freundin von Ben, genauso wie unsere Work and Travel Kollegen Cecile und Sebastién aus Frankreich. So gab es neben den vier Stunden Arbeit natürlich genug Zeit, um gemeinsam die Ortschaft auszukundschaften. Die verschiedenen Weintastings in den umliegenden Weingütern haben wir uns dabei nicht entgehen lassen, denn Napier ist als Weinproduktionsstandort Weltberühmt. Der Strand war zudem auch immer in der Nähe.
Wir haben wirklich Einiges über Wein gelernt. Auch wenn die Arbeit auf dem Feld recht hart war, so hat uns Ben doch ziemlich viel über den Prozess der Weinerstellung gelehrt. Während der Erklärungen haben wir auch seinen 2016er Jahrgang verprobt und natürlich für gut befunden.
Last but not least hat uns Ben auch über die Weinerstellung hinaus inspiriert. So baut er auf seinem Weingut viel Gemüse und Gewürze an. Er macht nicht nur seinen Jogurth und Käse selbst, sondern röstet sogar seine eigenen Kaffeebohnen. Letztere ergaben mit seiner fantastischen Kaffeemaschine eine grandiose Kombination.
Schlussplädoyer zum Work and Travel in Neuseeland
Alles in allem hat uns die Woche Work and Travel gut gefallen. Es war mal ein anderer Ansatz des Reisens und wir haben tolle Leute mit inspirierenden Geschichten kennengelernt.
Gleichzeitig war es aber mehr ”Arbeit”, als wir erwartet hatten. Wenn man den Stundenlohn für vier Stunden Arbeit auf das Angebot einer Unterkunft und Essen umrechnet, dann macht man dabei keinen guten Schnitt.
Deswegen lautet das Schlussplädoyer: wir sind froh, dass wir Work and Travel in Neuseeland versucht haben und es sozusagen von unserer Liste abhaken konnten. Für den Rest der Reise wollten wir uns aber lieber auf unsere eigenen Projekte konzentrieren und für Kosten und Logdy einfach Bares auf den Tisch legen.
2 Comments
Hallo Christine,
ich sitze gerade in einem Hostel in Neuseeland und bin gerade auf diesen Artikel von dir gestoßen 🙂
Ich bin direkt nach meinen Abi los nach Neuseeland und verbringe jetzt ein Jahr in diesem wunderschönen Land, bisher hab ich gewooft (also Arbeit gegen Kost & Logi).
Am Anfang hatte ich etwas Angst, dass ich keinen Job finde, aber diese Angst scheint unbegründet. Die Kiwis sind super nett und hilfsbereit und helfen einem gerne weiter. Momentan bin ich schon auf der Suche nach meiner nächsten Station hier und warte noch auf ein paar Antworten. Ich bin zwar mit einer Organisation hier, die mir bei der Organisation des ganzen geholfen hat (was mir deutlich mehr Zeit gegeben hat fürs Abi zu lernen und alles einzukaufen was noch fehlte) aber die Jobs organisiere ich mir doch noch selber 😉
Mhh mehr fällt mir jetzt gerade auch nicht ein, wie gesagt bin erst seit kurzem hier 😉 LG Seiya
Hey ich bin Jemima und ich und eine Freundin von mir wollen Anfang Juli bis Ende August gerne work und Travel in Neuseeland machen. Würde das bei ihnen gehen ?
Liebe Grüße