Wie die Digitalisierung die Reisewelt verändert hat
14. Mai 2017Work and Travel in Neuseeland – ein Wein-lastiger Erfahrungsbericht
4. Juni 2017Die letzten Wochen unserer Weltreise sind angebrochen und sie führen uns durch ein spannendes und zugleich unerwartetes Terrain in Europa. Helsinki, Tallinn, Riga, Vilnius, Warschau oder Berlin waren überhaupt nicht auf unserer Reiseliste. Doch wenn dann erstens immer anders kommt und zweitens als man denkt, dann können diese Orte mit einmal doch ganz weit oben stehen.
Waldemar und ich geniessen die Zeit auf unserer Rückreise.
Planänderung, von einer guten Idee zur nächsten
Eigentlich sollte uns der Rückweg von Asien aus über die Mongolei und Russland führen. Dann wurde jedoch klar, dass wir als deutsche Reisende im Ausland kein Visum für Russland bekommen können. Schade eigentlich.
Aber wozu lange einer Idee nachhängen, die sich eben nicht verwirklichen lässt. Zudem sind wir mit einem perfekten Plan B aufgefahren.
Von Shanghai gab es billige Flüge nach Helsinki. Dort haben wir Anfang Mai Frühlingshafte Temperaturen erwartet und meine gute Freundin Anne wohnt in der Stadt.
Außerdem haben wir einen Großteil unserer Reise auf anderen Kontinenten zugebracht, obwohl es auch in Europa tolle Sachen zu sehen gibt. Der gute Ruf ist Osteuropa voraus geeilt und somit schien uns das Baltikum eine tolle Vervollständigung unserer Route zu ein. Zumal meine weltreisende Freundin Judith gerade mal in Riga wohnt und mein ehemaliger Kommilitone Thomas in Tallinn.
Naja. Und Polen liegt dann natürlich auch auf dem Weg.
Verschneiter Start in Helsinki und das Geheimnis der finnischen Temperaturstärke
Also! So ging es Anfang Mai immerhin mit einem kurzen Transit-Zwischenstop über Moskau auf nach Helsinki. Es hat gereicht, um zu sehen, wie die Russen ihren Kaffee trinken. Nämlich mit zwei Shots Vodka dazu.
Aus den erhofften, frühlingshaften Temperaturen in Helsinki wurde zunächst nichts. Schneeflocken und Kälte empfingen uns aber immerhin genauso herzlich, wie meine Freundin Anne.
Während bei Anne der Storch Einzug gehalten und Nachwuchs gebracht hat, haben wir das Geheimnis gelüftet, wie Finnen ihre kalten Winter überleben. Die finnischen Babies schlafen nämlich selbst bei Minustemperaturen dick eingepackt vor der Haustür.
Anne und Waldemar genießen das Mittagessen. Ich natürlich auch - mit der Begleitung :-)
Mit der Fähre nach Tallinn
Waldemar und ich wollten uns von Helsinki aus ohne weitere Flüge unserer Heimat näheren. Somit sind wir von Helsinki aus in die super moderne und entspannte Fähre gestiegen. Den Wandel von überfüllten, lauten, stressigen Bahnhöfen in China, hin zur unglaublich ruhigen Fähre hier, mussten wir dabei erst verarbeiten. „Wieso schubst und schreit und schnäuzt denn keiner?“
Das gelang dann aber und in Tallinn warteten neben Thomas auch erste Frühlingstemperaturen. Mit Sonne, blauem Himmel und langen Abenden hat uns die Hauptstadt Estlands einmal mehr von den Socken gehauen. Old Town, das Hipster Viertel Kalamaja, tolle Cafés und Restaurants, grüne Parks und der fortschrittliche Stand der Digitalisierung machen die Stadt einzigartig.
Es gibt wirklich wunderschöne Cafes in Tallinn.
Sonne, blauer Himmel und tolles Ausblick über den Dächern Tallinn's.
Ein facettenreiches Riga
Über den estländischen Studentenort Tartu ging es weiter nach Riga. Diese Stadt hatte endlich auch wieder kurze Hose Wetter im Angebot.
Unsere Freundin Judith hat sich in Riga bereits einen Plan für uns überlegt und so haben wir viele Ecken und Facetten der Stadt gesehen. Den Hafen, die Altstadt, die eigentlich gar nicht so alt ist, Jugendstilgebäude, die auch in meiner Heimat Magdeburg hätten stehen können, das KGB Museum mit seiner schrecklichen Geschichte, grüne Parks und einladende Strände in Jurmala. Auch Yoga haben wir mal wieder gemacht.
Zum Abschluss wollten wir von Lettland noch etwas mehr sehen, als die Hauptstadt. Mit einem fahrbaren Untersatz sind wir daraufhin in den ruhigen Strandort Pavilosta gefahren, konnten so noch schönere Strände und einen anderen Lifestyle erfahren.
Das ist so ein wunderschönes Gebäude im Jugendstil - das hat doch was.
In Lettland wurde es endlich wieder kurze Hose Wetter und wir sind hier am Strand in Jurmala. Super, oder?
Empfehlung für Vilnius
Nur vier Bus-Stunden weiter von Riga liegt Vilnius, die Hauptstadt von Litauen. Genauso wie in Riga und Tallinn gibt es auch hier ein grandioses Angebot an tollen Hipster-Cafés und Restaurants.
In Vilnius existiert zudem eine Wand, in der jeder Autor, der über die Stadt berichtet, öffentlich verewigt wird. Ob ich als Blogger auch dazu zählen kann, weiss ich nicht. Mit Verewigung oder ohne, Vilnius hat sich seine Empfehlung auf jeden Fall verdient und ist eine Reise wert.
So sieht sie aus, die Wand der Autoren. Wer über Vilnius schreibt, wird hier verewigt. Wahrscheinlich gilt das eher für Bücher.
Vilnius hat einiges zu bieten. Hier mal eine kulturelle Seite der Stadt mit der St. Anna Kirche.
Unser Nachbar Polen bringt uns zurück nach Hause
Nun befinden wir uns auf dem allerletzten Stück unserer Reise in Polen. Warschau haben wir dabei gerade hinter uns gelassen und gegen Strand und Sonne in Danzig getauscht.
Auf dem allerletzten Stück unserer Reise wollen wir dann noch die Studentenstadt Krakow besuchen, bevor es für uns zurück nach Deutschland geht.
Getreu dem Hauptstadtmotto fahren wir dann zunächst in Berlin ein und verbringen das erste Juni Wochenende in unserer eigenen Hauptstadt.
Unsere Vorfreude auf das Zurückkommen
Seit sieben Monaten sind wir nun unterwegs. Wir waren in Kolumbien, Chile, Argentinien, Neuseeland, Singapur, Indonesien, Kambodscha, Laos, China, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und sind in Polen.
Das Heimkehren von einer Reise ist immer ein Thema für sich. So ist es nicht unüblich, in ein Loch zu fallen, weil man sich wünscht, die Leichtigkeit des Reisens einfach weiter leben zu können.
Doch meine Vorfreude ist sehr groß. Ich freue mich darauf, meine einmaligen Eltern und meine lieben Omas wiederzusehen. Auf meinen Bruder freue ich mich und auf all unsere tollen Freunde in Köln, Koblenz, Frankfurt, Zürich, Hamburg, Arnheim und im restlichen Europa.
Waldemar und ich freuen uns auf eine neue Wohnung in Köln, auf das Einrichten und auf das Leben danach. Warum auch nicht? Reisen ist und hat etwas Wunderbares. Doch das Leben in der Heimat genauso.
In diesem Sinne! Haltet euch bereit zu Hause, bündelt eure Energie und schafft euch Lücken im Terminkalender. Denn bald sind wir wieder am Start - mit vielen Bildern und noch mehr Geschichten aus der Ferne:-)
2 Comments
Hi, schöner Artikel. Wir planen die Reise gerade andersherum nach Tallinn. Wenn ihr einen Geheimtipp habt, her damit
Viele Grüße
Bruno
Hallo Bruno,
vielen Dank für deinen Kommentar! Das klingt gut und es wird euch bestimmt gefallen. Macht auf jeden Fall die ganzen Free Walking Touren mit, die es in jeder größeren Stadt gibt. Das ist immer ein toller Start, um eine Stadt und ein Land kennenzulernen. Ansonsten: möglichst viel mit Einheimischen schnacken … beispielsweise in einem der zahlreichen, entspannten Cafés. Die meisten haben spannende Ansichten und es ist inspirierend. Tallinn war mein absolutes Highlight. Die Fährfahrt nach Helsinki kann man von hier im Übrigen auch an einem Tag hin und zurück machen, falls ihr genügend Zeit habt.
Toll! Ich sehe, du hast auch einen Blog, dann kann ich ja bald auch von eurer Erfahrung lesen, oder!?
Schöne Grüße aus Dänemark,
Christin