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Zwischen Vollbeschäftigung und Vielfliegerei – Wie man(n)/ frau Karriere und Fernweh unter einen Hut bringt

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Ein Dankeschön an ©Pexels, Fotograf: Oleksandr Pidvalnyi - für die Bereitstellung des Header-Bildes.

Ein Gastbeitrag von Paula vom Lifestyle Blog LebeJetzt


“Erst die Arbeit, dann das Vergnügen”, “Nach getaner Arbeit ist gut ruhen”, “Arbeit adelt”, “Zeit ist Geld” oder “Ohne Fleiß kein Preis”.... Sätze wie diese kennen wir wohl alle, sind mit ihnen groß geworden und ertappen uns dabei, sie selbst das ein oder andere Mal zu benutzen.

Sie spiegeln so ziemlich genau die Lebenseinstellung wider, die in der westlichen Leistungsgesellschaft von einem voll arbeits- und funktionsfähigen Mitglied dieser erwartet wird. Und das hat durchaus seine Berechtigung, schließlich genießen wir jede Menge Privilegien, die ohne eine starke Wirtschaft und eine arbeitende Bevölkerung kaum möglich wären. Aber es sind Sprichwörter und Floskeln wie diese, die die Weichen gestellt haben, für ein mittlerweile fest verankertes “Entweder-Oder”-Denken: “Entweder die nächste Promotion oder der Backpack-Trip nach Asien!”. “Entweder Karriere oder die Welt entdecken!”. “Entweder Vernunft oder Vergnügen”. Warum geht nicht beides?

Bildquelle: Ein Dank an Marc...

Um eines vorwegzunehmen: Die Welt als Vollbeschäftigter zu entdecken und genießen ist definitiv machbar und sogar empfehlenswert (zu den positiven Auswirkungen des Reisens auf den Ausbau der Karriere später mehr). Allerdings muss man realistisch sein und darf seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Eine Weltreise über mehrere Monate ist kaum umsetzbar, eine vier wöchige Abenteuerreise dagegen lässt sich jedoch allemal mit einem Vollzeitjob vereinbaren. Die Art und Weise wie man das macht, ist je nach Persönlichkeit und Anspruch unterschiedlich. Es gibt allerdings einige “Faustregeln” die den Balanceakt zwischen Beruf und Weltenbummlerei vereinfachen.


Einmal, aber dafür richtig

Die meisten Arbeitnehmer haben um die 28 Tage im Jahr zur freien Verfügung, sprich 28 Tage die zum Reisen genutzt werden können. Hierbei gilt: Weniger ist manchmal mehr. Anstatt diese - ohnehin schon begrenzte - Anzahl an Tagen auf mehrere Kurzurlaube aufzusplitten, lohnt es sich, über einen einzigen, dafür aber umfangreichen Tripp nachzudenken. Entscheidet man sich für Letzteres, sollte dieser gut geplant sein, damit man die Zeit vor Ort voll und ganz genießen kann. Zwar sind auf diese Art und Weise alle Urlaubstage auf einmal aufgebraucht, was jedoch nicht heißt, dass sie verschwendet sind. Vier Wochen durch ein Land oder eine Region zu reisen, erlauben es einem, die Menschen und die Kultur tatsächlich kennenzulernen, sich intensiv damit zu beschäftigen, einzutauchen anstatt “nur” als Tourist das übliche Sightseeing Programm hektisch in 4 Tagen abzuhaken. Gerade für Alleinreisende ein großer Vorteil.


Brückentage

Wem zwischendurch doch der Sinn nach Wochenendtrip oder Städtereise steht, der sollte am Anfang jedes Jahres den Kalender einmal genauer unter die Lupe nehmen. Je nachdem auf welches Datum bzw. Wochentag die Feiertage im jeweiligen (Bundes-)land fallen, können dank Brückentagen schnell lange Wochenenden gezaubert werden. Diese gilt es zu nutzen, zum Beispiel für einen Kurzbesuch in die Nachbarstaaten der Republik, einen Städtetrip oder ein ausgiebiges Wander-Wochenende in den Bergen. Ganz gleich, wofür man sich entscheidet, der Schlüssel zu einem “erfolgreichen” Urlaub ist auch hier die Planung, denn Feiertage sind allseits beliebte Anlässe um das Land zu verlassen und auszuspannen. Deshalb wichtig: frühzeitig Flüge, Hotels/ Unterkünfte und Aktivitäten buchen.


Remote Arbeiten

Sind wir doch mal ehrlich, wirklich gerne geht kaum jemand von uns ins Büro. Klar, das Miteinander mit den Kollegen und die gemeinsame Mittagspause sind nett, aber so richtig wohl fühlt man sich oft nicht in den kargen Wänden eines Bürogebäudes. Und tatsächlichen brauchen viele von uns nicht mehr als den Laptop und eine gut funktionierende Internetverbindung zum Arbeiten. Da stellt sich die Frage: Wieso ins Büro kommen? Wieso nicht Sand zwischen den Füßen und Sonne auf der Haut genießen während man am Laptop sitzt? Für viele von uns eine absolute Traumvorstellung, aber kaum realistisch - oder?! Nun ja, hat man einen vorausschauenden Arbeitgeber der auf’s Remote Arbeiten setzt, dann können Tagträume wie diese durchaus in die Tat umgesetzt werden. Zugegebenermaßen, das Konzept der Remote Arbeiter ist noch nicht so recht in Deutschland angekommen, aber fragen kostet bekanntlich nichts und vielleicht kannst du den nächsten Kundenauftrag vom Strand aus bearbeiten.

Bildquelle: Ein Dank an Pixabay...


Sabbatical

Wem all das nicht reicht und wer tatsächlich die eine große Weltreise machen möchte oder vielleicht sogar für längere Zeit im Ausland leben möchte, für den ist das Sabbatical (oder auch Sabbatjahr genannt) eine Überlegung wert. Das Sabbatical ermöglicht es Arbeitnehmern drei, sechs oder zwölf Monate dem Bürostuhl den Rücken zuzuwenden ohne das Arbeitsverhältnis aufgeben zu müssen. Für viele Angestellte ist das eine absolute Traumvorstellung, denn Ferien oder zweiwöchige Arbeitspausen sind zwar willkomenene Verschnaufpausen, erlauben es jedoch den Wenigsten sich tatsächlich zu erholen, abzuschalten und neue Energie zu tanken.

Auch wenn das Prinzip der langzeitigen Berufspause noch nicht von jedem Arbeitgeber angeboten wird, so geht der Trend klar hin zum Sabbatical. Der Grund: Zum einen wird der Wettbewerbsdruck unter Unternehmen selbst immer höher und die Anforderungen seitens der Arbeitnehmer wächst stetig. Zum anderen versprechen sich Arbeitgeber eine gesteigerte Produktivität als auch erhöhte Arbeitsbereitschaft von Mitarbeitern, die aus ihrem Sabbatical zurückkehren. Das wiederum soll zum Erfolg der Firma beitragen. Also eine echte Win-Win Situation für alle Beteiligten.



Lese-Tipp: Du willst wissen, wie das mit dem Sabbatical funktioniert?!
Die Informationsquelle für dein Sabbatical zum Reisen...




Finanzierung

Neben dem Aspekt der Zeit, spielt - wie sollte es anders sein - der Faktor Geld eine, wenn nicht die tragende Rolle bei dieser Thematik. Und dabei ist eines so sicher wie das Amen in der Kirche: Ohne sparen geht’s nicht!

Eine Faustregel, die viele arbeitstätige Weltenbummler anwenden, beinhaltet, dass jeden Monat 10% des Einkommens zurückgelegt werden. Egal wie groß die Versuchungen im Alltag auch sind, dieses Geld bleibt unberührt auf dem Konto. Somit lässt sich langsam aber sicher eine Grundlage aufbauen mit der sich die ein oder andere längere Reise planen lässt.

Apropos planen: Wer dabei ist einen Urlaub zu organisieren, sollte in jedem Fall die Finger von Pauschalreisen lassen. Die häufig hohen Kosten dafür, lassen sich bequem vermeiden. Wer regelmäßig nach günstigen Flügen, Schnäppchenhotels oder Couch-Surf Alternativen Ausschau hält, kann jede Menge Geld sparen und sich den Abenteuerurlaub so gestalten, wie es einem gefällt.

Ein weiterer einfacher und gleichzeitig ungeheuer befreiener Weg sich etwas für die bevorstehende Reise dazu zu verdienen ist materielles Detoxing. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass du Dinge aus deiner Wohnung oder dem Kleiderschrank aussortierst und anschließend auf On- oder Offline Flohmärkten verkaufst. Wichtig hierbei ist jedoch, dass die Artikel noch in einem vernünftigen und “verkaufbarem” Zustand sind, alles andere würde Käufer abschrecken und dir keine müde Mark einbringen. Nach diesem Detoxing sollte dein Kleiderschrank, die Wohnung oder der Abstellraum deutlich leerer, aber auch gepflegter und weniger überladen ausschauen. Damit das auch so bleibt, heißt es “Standhaft bleiben” und sich nicht von Angeboten, Window-Shopping oder anderen Verführungen der Industrie zum Kaufen von (oft unnötigen) Dingen verleiten lassen.



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Karriere und Fernweh unter einen Hut bringen

Ohne Frage ist Reisen, Arbeiten, Karriere machen und dabei noch Zeit für sich selbst zu finden, ein wahrer Balanceakt und bedarf eine große Portion Planung, Eigeninitiative und Aufwand. Aber genau dieses Maß an Initiative und Bemühungen werden es dir als auch deinem Arbeitgeber erleichtern, diesen Balanceakt zu gehen und letztendlich auch zu meistern. Denn erholte, dynamische und produktive Mitarbeiter, möchte doch wirklich jeder Chef gerne in seiner Belegschaft haben - stimmt’s?!



Zur Gastautorin Paula

Paula ist Teil des LebeJetzt-Autorenteams. Neben dem Sport und der Begeistung für’s Kochen, steht das Reisen für sie an oberster Stelle. Besonders reizen sie Länder und Städte, die noch nicht so sehr von Touristen erschlossen sind und in denen man die dortige Kultur noch hautnah miterleben kann. Der LebeJetzt-Lifestyle Blog dient als Alltagsratgeber in den Bereichen Reisen, Lifestyle, Naturschutz, Haushalt und vielen mehr.



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Christin Wanderlust
Christin Wanderlust
Frau Wanderlust zeigt dir Wege auf, wie du das Reisen und das Arbeiten in der Heimat verbinden kannst. Eine Weltreise muss dabei nicht immer heissen, dass du deinen Job kündigen und alles aufgeben musst. Also schau doch mal vorbei!

1 Comment

  1. Nadja sagt:

    Ein sehr guter Artikel, kann ich so nur unterschreiben, beides geht – Karriere und Reisen 🙂 Ich habe mich entschieden, dass ich mich selbstständig mache und remote arbeite, so kann ich Reisen und Arbeiten perfekt verbinden. Trotzdem hat alles Vor- und Nachteile und es ist nicht immer leicht, an „Urlaubsorten“ zu arbeiten, während alle anderen um einen herum relaxen, dazu gehört auch viel Disziplin. Den richtigen Weg, der für einen passt, muss da glaube ich jeder selbst finden 🙂

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