Vom Reisen und den vier Jahreszeiten
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30. September 2016Manchmal denke ich mir, es ist doch verrückt. Warum muss ich eigentlich immer wirklich weit weg reisen, um ein Reisegefühl zu bekommen? Ob ich in einem Kölner Café sitze oder in Sao Paolo, sollte doch eigentlich egal sein, oder? Und trotzdem fühlt es sich anders an.
Doch jetzt, kurz vor meiner achtmonatigen Reise durch die Welt, fühlt sich auch meine Wahlheimat Köln mit einmal viel besser an. Ich gehe mit anderen Augen durch meine Stadt und weiß viele Dinge mehr zu schätzen, als in meinem Alltag ohne Abwanderungspläne.
Vor kurzem habe ich einen Beitrag dazu geschrieben, wie du dir das Reisegefühl nach Hause holen kannst. Ein Punkt war: Touri-Sachen in der eigenen Stadt machen! Und BÄÄÄM! Mein letztes Wochenende war ein pures Reisewochenende in meiner eigenen Stadt und der Anlass für diesen Beitrag.
Solltest du ein, zwei Tage nach Köln kommen, möchte ich dir dabei ein paar lokale Reisetipps geben, mit denen du Köln erleben kannst und Locals triffst. Ich werde dich in diesem Beitrag an "meine" Spots schicken und du wirst mit schönen Ausblicken, Cafés und einigen Kölsch in Berührung kommen.
Viel Spass!
Einmalige Ausblicke vom KölnTriangle
Viele Besucher in Köln erleben die Stadt von oben, indem sie auf den Kölner Dom hoch klettern. Das ist sicher auch eine gute Idee. Noch besser jedoch ist ein Besuch des KölnTriangle, weitreichender bekannt als der LVR-Turm, auf der anderen Rheinseite.
Wenngleich der Aufstieg hier nicht sportlich, zu Fuss, möglich ist, so ist doch der Ausblick grandios. Mit einem 360 Grad Blick kannst du in jede Himmelsrichtung blicken und du ergatterst zudem auch noch einen Blick auf den Dom.
Die Fahrstuhlfahrt nach oben und unten kostet dich 3 Euro. Informationen zu den aktuellen Öffnungszeiten findest du hier.
Buntes Belgisches Viertel und belebte Aachener Strasse
Lokales Feeling, Lebensfreude, Internationalität, bunte Läden, innovative Ideen, Street Art, leckeres Essen und entspannte Café's. Das alles findest du rund um die Aachener Strasse im belgischen Viertel.
Während du hier tagsüber durch tolle Strassen schlendern kannst (probier mal das Straßendreieck Brüsseler Strasse, Antwerpener Strasse, Neue Maastrichter Strasse) und dich für zu Hause in Hipster-Läden eindecken kannst, lädt das Viertel auch Nachts ein. Viele Bars, wie zum Beispiel zum goldenen Schuss, die Barracuda Bar oder das Grünfeld spielen Abends schicke Musik und Kölner treffen sich auf ihr obligatorisches Abend-Kölsch.
Bei gutem Wetter triffst du die Kölner am Abend auch auf dem Brüsseler Platz, wo sie sich ohne Musik im Hintergrund trotzdem beim Kölsch austauschen.
Grüne Oase am Aachener Weiher
Der Aachener Weiher ist perfekt, wenn dir nach dem shoppen im Belgischen Viertel die Füße weh tun.
Am besten holst du dir noch ein Eis im Eiscafé Schmitz auf der Aachener Strasse und wanderst diese dann Stadtauswärts, bis sich zu deiner linken ein großer Weiher auftut. Der Aachener Weiher. Im Sommer ist hier immer was los. Leute grillen, chillen, trinken Kölsch (ja, ja, mal wieder), spielen Frisbee, Gitarre und genießen das Leben.
Auch im Winter halten die Kölner hier bei jedem Sonnenstrahl ihre Gesichter in die Sonne und entspannen in der grünen Oase.
Ein Biergarten bietet dir auch dann einen sitzbaren Platz, wenn du die Decke für den grünen Rasen vergessen hast.
Fussball schauen auf der Zülpicher Strasse
Fussball ist eine absolute Institution in Köln und das nicht erst seitdem Köln in der Saison 2014/2015 wieder in die erste Bundesliga aufgestiegen ist. Der 1. FC Köln und der runde Ball sind stetiges Gesprächsthema an Stammtischen und unter Freunden. Wenn du das Ganze mal live und in Farbe erleben möchtest, solltest du den Samstagnachmittag auf der Zülpicher Strasse verbringen.
Wenn du mit der Bahn bis zum Zülpicher Platz fährst, da raus fällst und dann Stadtauswärts läufst, kannst du beispielsweise im Heimspiel Kölner Fanfeeling erleben. HSV-Fans finden Anklang in der Bar Boogaloo, während direkt nebenan in der Flotte die Bremer Fans bei Toren ihrer Mannschaft jubeln. Noch ein paar Schritte weiter, ist der sonst sehr empfehlenswerte Stiefel den Gladbachern positiv gestimmt.
Wenn für dich immer noch nichts dabei ist, kannst du dich auch auf dieser Seite hier nochmal nach weiteren Bars umschauen.
Besuchermassen am Dom und Durchatmen an den Rheintreppen
Er ist das Wahrzeichen der Stadt und er heißt jeden Kölner Besucher direkt am Hauptbahnhof herzlich willkommen. In keinem Reiseführer fehlt er und er hat Jahrhunderte alte Geschichte geschrieben. Der Kölner Dom!
Wenngleich ich sehr gut nachvollziehen kann, warum der Kölner Dom so heiß begehrt und gut besucht ist, bin ich selbst doch eher ein Fan von Ausblicken auf den Dom.
Am Dom und rund herum, um diesen Besuchermagneten, ist es oft kräftig überlaufen und viele Massen zwängen sich gerade an Sonnabenden hier über den Platz. Da finde ich doch den Blick von den weissen Stein-Terassen auf der anderen Rheinseite deutlich schöner und entspannter.
Hol dir ein (na, du weißt was jetzt kommt, oder? - JA!) Kölsch, laufe über die Hohenzollernbrücke und tue es den Kölnern gleich. Setze dich auf die Treppen, genieß die Atmosphäre und schaue zu, wie sich die Sonne hinter dem Dom am Abend verabschiedet!
Wenn du dir den Dom aus nächster Nähe dennoch nicht entgehen lassen möchtest, kann ich dir dringend die Tour "Über die Dächer des Kölner Doms" und "Kölns Unterwelten" aus Erfahrung sehr empfehlen. Hier solltest du dich allerdings frühzeitig erkundigen, da die Touren sehr beliebt und Tickets schnell vergriffen sind.
Bunte Märkte
Die Kölner lieben es, auf Flohmärkten nach Schnäppchen zu stöbern, ihr frisches Obst und Gemüse auf Wochenmärkten zu kaufen und ihre Kleidersammlung auf Designermärkten aufzupeppen.
Teil dieser Märkte zu sein ist ein absolut empfehlenswertes Erlebnis in Köln und je nach Tages- und Uhrzeit gibt es ein riesiges Angebot.
Schau mal auf dieser Seite hier vorbei, da findest du sicher das Richtige.
Grandiose Café's
In wenigen anderen, deutschen Städten habe ich bisher so eine große Dichte an wunderbaren Café's gefunden, wie in Köln. Da ist es selbstverständlich, dass die Kölner ihren Kaffee gerne, oft und vor allem auch fast bei jedem Wind und Wetter an der frischen Luft trinken.
Jedes Veedel in Köln hat ihre eigenen tollen Cafés. In der Gegend, in die ich dich heute auf diesem Beitrag schicke, kannst du verschiedenste schwarze Bohnen probieren. Das Miss Päpki, Café Hommage, Heilandt Café und die Rösterei sind klasse Adressen.
Ein konkreter Tour-Vorschlag für einen gelungenen Tag in Köln
Mein Tourvorschlag holt dich vom Bahnhof ab und bringt dich am Ende auch wieder zurück.
Die Tour verlangt deinen Füssen einiges ab, deswegen startest du am besten mit einem Frühstück in der Brauerei Früh. Wenn du möchtest, kannst du hier direkt Kaffee gegen Kölsch eintauschen - aber ich würde zu der Zeit noch den Kaffee bevorzugen.
Es ist noch vergleichsweise früh im Früh und auch am Dom. Die Menschenmassen kommen doch etwas später und es ist noch ein guter Zeitpunkt, dir den Dom aus nächster Nähe anzuschauen. Vielleicht kannst du eine Tour mitmachen?
Frisch gestärkt geht es ab ins Getümmel
Jetzt geht es aber Richtung dem Szeneviertel Belgisches Viertel. Nimm am besten die U-Bahn 5 in Richtung Butzweilerhof und fahre bis zum Friesenplatz (einen Linienfahrplan gibt es hier).
Hier angekommen kannst du shoppen, laufen, staunen, solange dich die Füße tragen. Gehe Richtung Brüsseler Platz und lass die Augen entscheiden, in welche Richtung du laufen möchtest.
Nach einer Stärkung im Miss Päpki, bei einem Karottenkuchen im Heilandt Café oder direkt auf der Aachener Strasse, hast du dir am Aachener Weiher Entspannung verdient. An einem Kiosk kommst du sicher vorbei und kannst dich direkt mit einem Bierchen eindecken, dass du dann am Weiher geniessen kannst.
Genug gechillt? Dann geht es zurück Richtung Dom. Auf dem Weg sind jede Menge Restaurants in allen Preisklassen. Wenn du mit der Bahn zum Friesenplatz gekommen bist, solltest du jetzt noch einmal die Füsse in die Hand nehmen und die Breite Strasse entlang zum Dom zurücklaufen. Hier bieten sich auch nochmal schöne Einkaufsmöglichkeiten und du erlebst die Kölner beim shoppen.
Endlich am Dom? Dann kannst du nun über die Hohenzollernbrücke laufend, tausende Liebesschlösser begutachten und vielleicht ja auch dein eigenes dazu hängen?!
Der Abend findet mit einem 360 Grad-Blick über Köln auf dem LVR-Turm und danach an den Rhein-Treppen mit einem Blick über den Kölner Dom seinen Ausklang.
Ich hoffe, ich konnte dir damit ein paar schöne Tipps geben, wie du einen gelungen Tag in Köln verbringen kannst. Die Möglichkeiten und Angebote in dieser Stadt sind gefühlt unendlich und ein jeder hat sein eigenes Veedel und eigene Höhepunkte. Ich habe dich auf eine Tour mitgenommen, auf der du mich auch öfter mal antriffst. Und wer weiß, vielleicht laufen wir uns ja auch mal über den Weg.
3 Comments
Netter Artikel, der mich für einen Tag mit Freundinnen inspiriert hat.
Also, wenn Köln „deine“ Stadt ist, solltest du spätestens nach dem ersten Karneval oder Kneipenbesuch wissen, dass es Kölsch und nicht Kölch ist 😉
Hey, hey du!
Ha! Ey, tatsächlich habe ich das lange Zeit immer falsch geschrieben und ne Kölner Freundin hat mich auch schon deswegen „rund“ gemacht. Der Artikel ist nun auch schon älter und naja, was soll ich sagen. Ich schaue meistens in die Flasche und nicht auf das Etikett 🙂 Aber sehr guter Hinweis – ist natürlich sofort geändert. Danke dir und kölSche Grüße,
Christin
Hallo, da wir im April 3 Tage in Köln sind, habe ich mir Tipps aus dem Internet geholt. Dein Bericht hat mich ziemlich inspiriert.
Danke.