Reisetipp Nummer 1 ist der Wichtigste. Natürlich! Deswegen steht er auch an erster Stelle. Tu es!
Träume nicht nur von deiner Reise! Sitze nicht nur vor Facebook und bewundere die Reisebilder deiner Freunde (oder die von Frau Wanderlust) oder lese tolle Bücher von Menschen, die gereist sind.
Such dir ein Reiseziel aus, buche einen Flug und leb dein Leben selbst!
Apropos das Leben geniessen - dazu mal ein kleiner Exkurs in Sachen Mut und einfach mal Machen - mehr dazu in dem folgenden, wirklich lohnenswerten Video!
Genau! Eines Tages werden wir alle alt sein und auf unser Leben zurückblicken und uns fragen, was wäre gewesen wenn... Wenn wir doch nur den Mut gefasst und die Welt erlebt hätten.
Kurz um: auf geht’s. Es gilt nicht auf irgendwas zu warten und schlaftrunken durch sein Leben zu stolpern, sondern aufzubrechen und sein Leben zu leben.
Es ist der Klassiker auf der ersten großen Reise und gibt einem eine gewisse Sicherheit: die Buchung zahlreicher Unterkünfte und Flugzeugtickets vorab.
Das macht auf kurzen Reisen sicher Sinn. Doch wer mehr als einen Monat unterwegs ist, sollte sich einfach vom Leben treiben lassen und kann durch diese Art zu reisen so viel gewinnen.
Auch wenn das Internet einem heute einen guten Einblick in die Unterkünfte und die potentiellen Reiseziele gibt, so wird es vor Ort doch immer wieder passieren, dass einem ein Ort besser gefällt oder weniger gut.
Manchmal (eigentlich sogar oft) lernt man Menschen kennen, mit denen man gerne ein paar Wochen reisen möchte. Wenn diese Leute nun aber nach Osten reisen, obwohl man selbst schon vor Wochen den Bus nach Westen gebucht hat, ist diese Möglichkeit jedoch passé und die Spontanität wiederum der Schlüssel zum ultimativen Reiseerlebnis.
Also! Es ist gut, den Hinflug zu buchen und ich selbst buche mir immer die Unterkunft der ersten zwei Nächte in einem neuen Land. Das gibt mir genug Möglichkeiten, mich dort zu akklimatisieren, vor Ort mit den ersten Reisenden zu sprechen, die eh immer die besten Tipps zu Reisezielen haben und dann komplett in das Reiseglück einzutauchen.
Zwei Tage in Chile, check, schnell noch ein paar Tage durch Bolivien, check und dann nochmal kurz über die Grenze nach Ecuador hoppen, check. Ungefähr so sah eine meiner ersten Reisen durch Südamerika aus.
Gerade auf den ersten Reisen will man in kürzester Zeit möglichst viel sehen, denn wer weiß, wann man schon mal wieder zurückkommt, ans andere Ende der Welt.
Und dann wiederrum merkt man schnell, dass es egal ist, wie viel Zeit man mitbringt auf einer Reise: es ist nie genug. In einem Jahr um die Welt? Drei Monate in Südamerika? Ein Monat in der Mongolei? Wir werden immer etwas verpassen und es gibt keine Chance, alles zu sehen - selbst nich mit den besten Reisetipps.
Einen guten Beitrag zu dem Thema gibt es im Übrigen hier, von bzw. mit dem Verfasser des Buches Slow Travel.
Mit diesem Wissen kann man sich dann doch auch ein paar wirklich interessante Ziele setzen und diese ausgiebig bereisen, entspannt erleben und mit den Menschen vor Ort in Kontakt treten.
„Mach dir nur keine Sorgen“ ... singt Philipp Poisel. Eine große Reise ist aufregend und je nach Reiseziel übergibt man sich und seinen Körper auch schonmal in ein paar Abenteuer und gefährlichere Gegenden, als unser Europa hier. Aber wie würde der Kölner sagen: „Et hätt noch emmer joot jejange“.
Ein bisschen Bauchkribbeln, Aufregung auf das Unbekannte und Nervosität ist völlig normal und angebracht. Aber eine Reise nicht zu buchen, weil da ja irgendetwas Unvorhersehbares, Schlimmes passieren könnte, ist nicht angebracht. Dieser Beitrag hier zeigt im Übrigen auf, was einen da gefühlsmäßig vor der ersten großen Reise erwartet.
Überall leben (und überleben) unglaublich gastfreundliche, einmalige Menschen und deine Vernunft vorausgesetzt, dass du deine ersten großen Reisen nicht in die (leider zahlreichen) Krisenherde dieser Welt buchst, hast du gute Chancen, die Reise nicht nur zu über- sondern auch unendlich geile Dinge zu erleben.
Und ganz ehrlich. Wer garantiert uns denn, dass wir in unserer Heimat sicher sind und nicht in Köln über die Strasse laufen und dabei von einem Auto erwischt werden? Keiner! Also! Auf geht’s, Mut haben, Reise buchen und die Gedanken zu Hause lassen.
Eine Reise -und gerade die erste Reise- ist ein emotionales Auf und Ab, in denen man grandiose Dinge erlebt, aber auch große Herausforderungen meistern muss. In diesem Prozess durchlebt man eine mentale Entwicklung, die es sich lohnt, in Worten festzuhalten.
Damit meine ich nicht, Reiseerlebnisse auf einer Webseite mit seinen Freunden zu Hause zu teilen, sondern sich ganz intime Sachen in einem Tagebuch aufzuschreiben.
Tagebuch – es klingt ein bisschen lahm, aber Du wirst rückblickend erstaunt sein, welche Gedanken Du in verschiedensten Situationen gehabt hast und Du wirst Dich besser kennenlernen, wenn Du dir deine Inhalte nach einer Reise nochmal durchlesen kannst.
Zudem erlaubt einem das Festhalten der Erlebnisse, dass man sich in die emotionalen Zustände größter Freude auch auf dem heimischen Sofa wieder hineinversetzen kann. Vertraut mir! Es lohnt sich.
Okay! Erwischt! Das sind zwei Tipps in einem und hier rührt auch der + 1 Reisetipp her – aber Offenheit und Spontaneität liegen gewissermaßen auch dicht beieinander.
Gerade das Alleinreisen eignet sich hervorragend, um neue Dinge auszuprobieren und im Zweifelsfall nie wieder davon eingeholt zu werden (mehr zum alleine reisen, gibt es im Übrigen hier).
Ich habe bspw. eine unglaublich schräge Stimme und würde, abgesehen von ein paar Live-Sessions in meinem Auto vor mir selbst, nie öffentlich singen. In Vietnam bin ich dann –es ist lange her und mittlerweile verjährt- mit vielen fremden Menschen aus aller Welt durch die Halong Bay geschifft und wir haben irgendwann Karaoke gesungen. Ich auch, alleine, in ein Mikro, mit vielen Zuhörern... und dass das ein fantastischer Abend war, ist durch die nachhaltige Erinnerung an den Abend bewiesen.
Also! Kann ich nicht, gibt’s nicht. Man kann und sollte alles mal probieren. Auch essenstechnisch. Dabei gilt beim Essen immer: da wo auch viele Einheimische essen, muss das Essen gut sein. Und vom Heuschrecken probieren, ist noch keiner vom Stuhl gefallen.
Bei diesem Reisetipp kann ich aus tiefster, eigener Erfahrung berichten. So bin ich auf meine erste Reise vergleichsweise schüchtern und zurückhaltend gestartet. Fremde Menschen in Hostels oder auf der Straße habe ich anfangs nur in absoluten Ausnahmezuständen angesprochen. (Ja, wirklich! Die die mich kennen werden schmunzeln.)
Dann habe ich relativ schnell drei Punkte realisiert:
Wir nehmen uns auf Reisen immer selbst mit. Das ist prinzipiell was Gutes, weil wir selbst für den Erfolg einer Reise einspringen können. Gleichzeitig sind wir durch unsere Medien in der Heimat, durch umhergehende Geschichten von Freunden und aus Erfahrungen eigener Erlebnisse aber auch geprägt von verschiedenen Vorurteilen.
Vorurteile im Kopf zu haben, ist ein normaler psychischer Reflex, den jeder von uns Inne hat, hat mir mein einstiger Psychologie-studierender Mitbewohner Tamon erzählt.
Die Frage ist, was wir aus diesem Reflex machen bzw. wie wir damit umgehen, wenn sich Vorurteile in unseren Köpfen breitmachen.
Mein persönliches Lehrbeispiel spielte einmal in Bangkok. Ich war es gerade gewohnt, von vielen, geldtechnisch ärmeren Menschen angebettelt zu werden, war vor Versuchen der Trickserei auf der Hut und überhaupt recht skeptisch. Da sagte mir ein Mädel im Hostel unabhängig von alledem, ich soll frei sein von Vorurteilen. Es gäbe zum Beispiel unglaublich tolle Menschen in Bangkok, die wirklich nur mit einem quatschen wollen.
So war ich einem Thailänder auf einer Fähre am nächsten Morgen gegenüber sehr aufgeschlossen, der mich ansprach. Ohne das Gespräch am Vorabend, wäre ich wohl nie in diese Unterhaltung eingestiegen – wohlwissend, dass der Herr am Ende bestimmt Geld oder etwas Vergleichbares haben will. Aber nein! Es entwickelte sich ein wunderbares Gespräch mit einem Lehrer, der wirklich einfach nur daran interessiert war, wo ich herkomme, was ich so mache und wie ich sein Land finde. Was für eine wertvolle, nachhaltige Lehre!
Dies ist der Reisetipp, der dich sicher wieder nach Hause bringen wird. Hör auf deinen Bauch, denn er hat immer Recht!
Kommt dir eine Situation unheimlich vor? Dann geh sofort da raus, zurück, vorbei, nicht über Los. Frag nicht warum, hör einfach zu und reagiere. Die Chemie dahinter kenne ich leider nicht, aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass mich das Hören auf meinen Bauch einmal vor einer etwas unangenehmen Situation bewahrt hätte.
Leicht, leichter, am leichtesten. Und wer den leichtesten Rucksack hat, für den reist es sich am einfachsten. So ein bisschen fühlt man sich auf Reisen wie eine Schnecke, mit dem Schneckenhaus inklusive aller Habseligkeiten auf dem Rücken.
Je leichter diese Sachen in Summe sind, desto lieber schnallt man seinen Backpack, also sein Schneckenhaus, auf den Rücken. Dabei wird jedes Kilo auf Hostelsuche oder auf dem Fußweg zum Busbahnhof doppelt so schwer, wie es tatsächlich ist. Dafür garantiere ich, so wahr ich hier schreibe.
Zwei abschließende Tipps kann ich dazu geben: ich selbst empfinde 10 bis 12 Kilo als ein angenehmes Reisegewicht. Da hat man zwar nicht viel Spielraum für umfangreich vielfältige Sachen, aber auf Reisen wird es einem die Leichtigkeit danken.
Und Tipp Nummer 2 kommt von meinem ersten Reisekumpan überhaupt (einem Mann natürlich). Dieser gab mir mal den Hinweis, ich solle alles zusammenpacken, was ich wohl für die bevorstehende Reise benötigen werde ... und dann zwei Drittel davon wieder auspacken – dann hätte ich genau die richtige Menge eingepackt. Männerlogik! Ich packe meist die zwei Drittel nicht aus, versuche aber trotzdem die 11 Kilomarke anzupeilen.
Das waren sie - 10 und 1 Reisetipp. Ich hoffe, die Auflistung hat Dir geholfen bzw. wird Dir helfen. Über eure Anmerkungen und Rückmeldungen, inwiefern die Inhalte freue ich mich sehr.
1 Comment
Vielen Dank für den Tipp 🙂